Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen – das gilt in Zeiten von YouTube, Twitter & Co. besonders, wie der ukrainische Politiker Vitali Schurawski am eigenen Leib erfahren hat. Vor dem Parlamentsgebäude warfen ihn aufgebrachte Demonstranten kurzerhand in eine Mülltonne.
Wegen eines Gesetzesvorstosses zur Verleumdung in der Presse zog der ukrainische Professor und Politiker Vitali Schurawski im vergangenen Jahr bereits den Zorn der Medienschaffenden auf sich. Sie kürten den ehemaligen Parteigänger Janukowitschs zum «Feind der Presse». Am Dienstag kam es für den 59-Jährigen aber noch härter.
Als der Abgeordnete das Gebäude der Oberste Rada der Ukraine in Kiew verliess, nahmen ihn Demonstranten unter Beschlag. Sie führten ihn weg und warfen ihn in eine Mülltonne. «Macht den Deckel drauf», rief ein Mann, während ein anderer Schurawskis Kopf in die Tonne drückte, wie auf Videoaufnahmen der Aktion zu sehen ist, die im Internet kursieren.
Laut Medienberichten verdächtigt der Vertreter der Abgeordnetengruppe für wirtschaftliche Entwicklung einen politischen Kontrahenten hinter der Tat. «Einer der Kandidaten des Wahlkreises 66, der gegen mich antritt, hat sich diese Situation zu nutzen gemacht», sagte Schurwaski. Er glaube nicht, dass diese Provokation auf dem Mist der Maidan-Anführer oder jener des Rechten Sektors gewachsen sei.
«Nehme die Herausforderung zur Trash-Bucket-Challenge an», schreibt dieser Twitter-Spassvogel auf russisch.
Laut dieser Twitter-Userin stuft Schurawski den Zwischenfall als Provokation seiner Konkurrenz im Vorfeld der Wahlen ein.