Mit versteinerter Mine gratulierte Hillary Clinton 2016 Donald Trump zum überraschenden Sieg. Aber sie tat es. Und blieb dabei fair. Bild: EPA/ABACA POOL
Noch ist es nicht so weit. Noch verfügen weder Joe Biden noch Donald Trump über die zum Sieg nötigen 270 Elektorenstimmen. Doch es zeichnet sich bereits ab: Sollte Joe Biden die nötigen Stimmen holen, wird Trump seine Niederlage kaum mit einer «Concession-Speech» eingestehen.
Tatsächlich ist die sogenannte Concession-Speech, die sich nur leicht umständlich mit «Niederlageneingeständnis» übersetzen lässt, nicht verpflichtend. Aber sie hat Tradition. Und die Rede dient dazu, die beiden Lager, die sich zuvor mit harten Bandagen bekämpft haben, so gut wie möglich wieder zu vereinen.
Hillary Clinton verlor 2016 äusserst überraschend gegen Donald Trump. Noch am selben Abend musste sie ihr Niederlageneingeständnis abliefern. Auch wenn man ihr ansah, wie schwer es ihr fiel, wies sie ihre Wählerinnen an, Donald Trump als Präsidenten zu akzeptieren – und Proteste zu unterlassen.
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Fast erleichtert wirkte Mitt Romney bei seinem Niederlagen-Eingeständnis. Scherzend wünschte er seinem Kontrahenten Glück – und man nahm es ihm sogar ab. Es war nicht das letzte Mal, dass Romney Rückgrat bewies. Er war später einer der wenigen Republikaner, die es wagten, Donald Trump öffentlich zu kritisieren.
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John McCain musste die Menge beschwichtigen, als beim Namen Barack Obama im Publikum Buhrufe laut wurden. Doch ihm gelang mit einer eindrücklichen Rede, aus einer ablehnenden Haltung des Publikums eine Aufbruchstimmung zu generieren.
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Auch John Kerry begann 2004 mit einem Witz: «I am sorry we got here a little bit late – and a little bit short.» Den Sprachwitz ins Deutsche zu transportieren, fällt schwer. Frei übersetzt bedeutet er: «Es tut uns leid, dass wir so spät eintrudeln – und erst noch nur als zweite.»
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Das Jahr 2000 bot eine denkwürdige Präsidentschaftswahl. Im entscheidenden Bundesstaat Florida war der Unterschied der beiden Kandidaten derart gering, dass es zu einer automatischen Neuauszählung kam. Zuvor hatten defekte Wahlmaschinen und andere Probleme im Rentnerparadies für Gespött gesorgt. Am Ende stoppte der Oberste Gerichtshof die Nachzählung und Al Gore akzeptierte seine Niederlage umgehend.
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(tog)
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