Kurz und knackig zusammengefasst: Bei der heutigen Pressekonferenz ging es hauptsächlich um das Thema Impfungen – und ein klein wenig um das Schweizer Parlament.
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Noch immer lassen sich verhältnismässig wenig Menschen in der Schweiz auf das Coronavirus testen: «Die Pandemielage verbessert sich langsam, die Anzahl der Tests ist aber bescheiden», sagt Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle vom BAG. Die Spitäler in der Schweiz sind derweil immer noch belastet.
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Die Strategie des BAG konzentriert sich deshalb auf die folgenden drei Punkte:
Wie die Expertinnen und Experten des Bundes dieses Ziel erreichen wollen, ob die Blasmusik im Parlament verantwortungslos gewesen ist, und wann hierzulande mit Impfungen gerechnet werden kann, haben wir für dich in fünf Punkten zusammengefasst.
Thema Nummer Eins der heutigen Pressekonferenz war der Corona-Impfstoff. Die Schweiz hat Verträge mit drei verschiedenen Impfstoff-Anbietern. «Wir stehen aber auch noch in Kontakt mit anderen Firmen in der EU», sagt Masserey. Der Impfstoffe sollte im ersten Halbjahr von 2021 in Etappen geliefert werden.
Je mehr Menschen geimpft seien, desto eher sei man am Ziel, sagt Virginie Masserey. Bild: keystone
Swissmedics wird derweil für die Zulassung zuständig sein. Claus Bolte, Leiter der Abteilung Zulassung, betont: «Die Geschwindigkeit geht nicht auf Kosten der Sorgfalt.» Es sei wichtig, Daten wissenschaftlich zu beurteilen.
Alle eingereichten Daten der Herstellerfirmen wurden geprüft und beurteilt. Es fehlen allerdings noch Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit, Qualität und zu den Untergruppen.
Für die Überprüfung der Zulassung der neuen Impfstoffe brauche Swissmedic «sehr viele Ressourcen», sagt Claus Bolte. Bild: keystone
Impfungen seien zuerst für die verletzlichsten Personen vorgesehen, sagt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF). Diese Zielgruppen erhalten demnach priorisiert eine Impfung:
Christoph Berger: Umso mehr die Impfstoffe klinisch getestet werden, umso besser könnten die Impfstoffe entsprechend empfohlen werden.. Bild: keystone
Nachdem die obigen Zielgruppen die Impfung erhalten konnte, stehe sie auch dem Rest der Bevölkerung zur Verfügung, sagt Berger. Dabei sei nicht die Herdenimmunität das Ziel, sondern es gehe darum, die Risikogruppen zu schützen. Das Augenmerk liege hauptsächlich auf erwachsenen Personen.
Die Schweiz habe Tiefkühlgeräte für die Impfstoffe eingekauft und Lagerhallen seien vorbereitet worden, sagt Daniel Aeschbach, Chef der Armeeapotheke. Die Armee ist für den Schutz dieser Lager zuständig.
Die Armee sei bereits für eine begrenzte Impfstoff-Lagerung bereit, bald soll sie die volle Kapazität erreichen, sagt Daniel Aeschbach. Bild: keystone
Impfungen werden nicht im Ausland abgeholt. «Die Armee wird den Eingang und die Auslieferung des Impfstoffes begleiten», sagt Aeschbach. Die Feinverteilung innerhalb der Kantone, wie auch die Impfung läge in der Verantwortung der Kantone.
Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, führt aus: «Die Kantone sind für die Verteilung der Impfstoffe und die Impfberechtigung verantwortlich.» Auch sollen die Kantone Impfzentren einrichten – unabhängige oder an Spitäler angegliederte.
«Bei einer breiten Verfügung der Impfstoffe könnten in Zukunft auch Impfungen in Apotheken stattfinden», sagt Rudolf Hauri. Bild: keystone
Wichtig sei sich zu überlegen, wie eine hohe Impfquote erreicht werden könne, sagt Hauri. Krankenversicherte sollten seines Erachtens auf eine kostenfreie Impfung zurückgreifen können.
«Das ist keine super Idee gewesen», antwortet Virginie Masserey auf die Frage nach dem Blasmusik-Konzert im Parlament. Aber das läge laut Masserey in der Eigenverantwortung (Anm.d.Red. das Unwort des Jahres) des Schweizer Parlaments.
Virginie Masserey
Man könne das Risiko von Blasmusik nur schwer in Zahlen ausdrücken, aber Singen und das Blasinstrumente spielen berge ein Risiko, da Aerosole in die Luft geraten. «Solche Events sollte man deshalb am besten draussen veranstalten. Zudem sollten Räume regelmässig gelüftet werden.»
Auf die Frage, ob die Festtage für die Bevölkerung noch gerettet werden können, sagt Masserey: «Ziel ist es Weihnachten in kleinen Gruppen durchführen zu können». Aber es würden auf jeden Fall ungewöhnliche Feiertage werden.
(adi)